RESTAURIERUNG EINES HÖLZERNEN TURRAHMENS.
Damit Holz für lange Zeit sein Aussehen und seine Eigenschaften behält, bedarf es in mehr oder weniger langen, regelmäßigen Abständen einer, meist weder schwierigen noch aufwändigen, Pflege. Das gilt im Besonderen, wenn es den Wettereinflüssen ausgesetzt ist.
Unterlassene Pflege bewirkt beim Holz negative Effekte sowohl in der Ästhetik als auch, im Falle völliger Vernachlässigung, seiner Struktur und Festigkeit bis hin zu seiner, von den ungeschützesten Stellen ausgehenden, völligen Zersetzung. Das Schöne am Holz ist aber auch die Möglichkeit, schadhafte Teile, sogar in einigen Fällen auch Objekte in "verzweifeltem" Zustand, wieder herzustellen.
Die Effekte einer unzureichenden Pflege konnte ich feststellen, als ich nach meinem Umzug beschloß, die Tür zum Garten, deren Farbe z.T. rissig und matt war und an einigen Stellen fehlte, zu renovieren. Die Tür abzuschleifen und neu zu streichen war einfach. Interessant war es, den Zustand des Rahmens festzustellen.
Von einer einfachen Renovierung einer Tür kam ich so zu einem interessanteren Projekt: Restaurierung des Rahmens mit Rekonstuktion der verrotteten Stellen.
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AUSGANGSLAGE
Die Gartentür befindet sich in einer Wand,die derzeit Probleme mit aufsteigender Feuchtigkeit durch mangelhafte Isolierung gegenüber dem Boden hat. Das hatte zur Folge, daß die gesamte hölzerne Zarge durch ihren Kontakt mit der Wand ständig Feuchtigkeit aufnahm.
Das führte im Laufe der Zeit (Ich glaube daß die Tür wohl in den 90er Jahren eingebaut wurde) zu einem besonders "schlimmen" Zustand: im unteren Bereich war die Zarge durch Fäule und vielleicht auch Parasiten sowohl auf der rechten als als auch der linken Seite praktisch nicht mehr vorhanden und geschwächt.
Nachdem das ich das Problem erkannt hatte,entschloß ich mich die Zarge (mit wenigen Schrauben befestigt) abzubauen und das weitere Vorgehen zu werten. Die Optionen waren lediglich:
Die erste Option schied natürlich aus da teuer und auch wenig unterhaltsam. Dazu ist Reparieren ökologischer als Ersetzen.
ANFERTIGUNG DER "ERSATZTEILE"
Der äußerst schlechte Zustand des Holzes schloß den Versuch die verrotteten bei Berührung zerkrümmelte. Ich entschloß mich daher, die ruinierten Teile durch neues Holz zu ersetzen.
Der Zargenquerschnitt ist relativ "komplex" und das neue Teil muß die gleichen Formen und Maße haben wie das verbleibende Teil. Daher habe ich zuerst die Form auf Papier übertragen und sämtliche Maße eingezeichnet.
Danach habe ich ein Holzstück mit ausreichend großem Querschnitt aus meinem Bestand gesucht. Ein Rest vom Bau des Gartenschuppen war zu gebrauchen. Mit der Tischkreissäge habe ich es auf passende Größe und richtige Maße zugeschnitten.
ENTFERNEN DES VERROTTETEN HOLZES UND VORBEREITUNG DES ERSATZES
Nach Anfertigung der "Ersatzteile" habe ich die verrotteten Teile der Zarge durch absägen im gesunden Teil knapp oberhalb entfernt. Vor ihrer Eliminierung kontrollierte ich mittels der Schnittseite die neuen Teile auf korrekte Maße und stellte so die Notwendigleit einiger Korrekturen fest.
Einmal in die richtige Form gebrachthabe ich zwei Stücke vom neuen Teil abgesägt um die Zarge wieder auf ihre originäre Lange zu bringen. Vorher habe ich die Höhe der Laibung gemessen da an der Zarge ein Stück fehlte da sie möglicherweise gekürzt worden war.
Außerdem habe ich noch eine weitere "Scheibe" als Lehre abgesägt (siehe nächsten Abschnitt).
MONTAGE
Nach diesen Vorbereitungen habe ich die Zarge wieder komplett zusammengebaut.
Die neuen Teile sind mit der alten Struktur durch wasserfesten Vinylkeber verleimt. Zur Ausrichtung habe ich sie auch durch einen Holzstift verbunden.
Zur präzisen Verstiftung habe ich einfach ein Loch in die "Lehre" gebohrt und anschließend sowohl auf das alte wie neue Teil übertragen.
Zum Abschluß habe ich noch alle Unebenheiten verspachtelt, und geschliffen bis zum Erhalt einer Verbindung ohne Stufen und Abweichungen. Die Zarge ist jetzt perfekt Wiederhergestellt.
Danach habe ich die ganze Zarge geschliffen und neu lackiert.
Für einen guten Schutz erhielt sie vier Lagen Impregnierung, zwei Lagen Porenfüller und drei Lagen Klarlack. Vor jeder neuen Lage wurde sie dazu auch sorgfältig geschliffen.
Die Differenz zwischen vorher un nachher ist deutlich erkennbar.