SPERRHOLZABDECKUNG FÜR TRÄGERSTRUKTUR VON SANITÄROBJEKTEN
Zur einfachen Montage von Toilettenschüsseln und Bidets gibt es im Handel vormontierte Träger, die alle notwendigen Anschlüsse und Ausstattungen enthalten. Sie lassen sich an eine vorhandene Wand schrauben und mit Gipskarton und Fliesen verkleiden, erweisen sich ausgesprochen bequem z.B. bei der Renovierung von Altbauten in deren Mauern nur schwierig und aufwändig Spülkästen und Rohrleitungen einzubauen sind sowie bei der Montage von wandhängender Sanitärkeramik an einer dünnen Wand.
Der Nachteil ist eine Stufe an der Wand sofern diese nicht mit Gipskarton bis zur Decke verkleidet wird. Andererseits kann die Stufe aber auch durch eine Abdeckung mit z.B.Fliesen oder anderem geeignetem Material zu einem estätischen Gestaltungselement aufgewertet werden.
In meinem Haus habe ich mich für diese schnelle und relativ ökonomische Montagelösung für die Sanitärobjekte entschieden und so gleichzeitig den schräg verlaufenden unteren Teil der Wand begradigt. Auf diese Weise erhielt ich eine große Ablagefläche, die ich mit von einer Kiste stammendem Sperrholz verkleidete.
Das Hauptproblem dieses Materals, Marine Sperrholz, besonders bei geringer Qualität wie bei dem von Verpackungen ist vor allem ein Ästhetisches: der Querschnitt weist seine typischen Streifen auf (siehe Beispiel) die, wenn sie sichtbar sind, nicht besonders schön aussehen und auch gleich seine billige Herkunft verraten, was ich bei diesem Projekt durch einen kleinen Trick zu vermeiden versuchte.
Für dieses Projekt benutzte ich:
Eine Tischkreissäge ist für ein gutes Ergebnis nicht unabdingbar, auch eine Stichsäge ermöglicht die Arbeit ohne große Schwierigkeit. Allerdings ist für einige Nuten als Ersatz für die Säge ein Horizontalfräser erforderlich.
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PROJEKT
Ein besonderer Plan für die Realisierung der Ablage ist eigentlich nicht nötig: alle Maße habe ich in eine Skizze auf ein Stück Abfallholz übertragen. Falls die abzudeckende Fläche gleichförmig (rechteckig, einfache Formen etc.) ist, wird die Arbeit äußerst einfach.
In meinem Fall war es nicht ganz so; es handelt sich im Prinzip um zwei miteinander verbundene Trapezoide mit unterschiedlichen Winkeln. Nach dem Ausmessen zog ich es vor, eine Schablone aus Polystirol (aus Abfall von Schallschutzplatten für Laminat) direkt an der vorgesehen Stelle auszuschneiden. Mit der fertigen Schablone war es ein Leichtes, die exakte Form auf die zu schneidende Sperrholzplatte zu übertragen.
ZUSCHNITT
Ich benutzte eine rechteckige Platte, auf die ich den Umriß der Schablone so übertrug,daß beide Trapeze mit der Diagonale, nur durch die Blattstärke der Stichsäge getrennt - nebeneinander lagen. An den Seiten, die über die Gipskartonverkleidung vorkragen ließ ich dagegen noch reichliche Überstände.
Die Verbindung der beiden Trapezoide ergab so die gleiche Form der Schablone plus ca. 5-6 mm Überstand an der Vorderseite. Die Platte wäre so schon als Verkleidung zu gebrauchen gewesen, allerdings, unter ästetischen Gesichtspunkten, mit nicht sehr ansehlichem Aussehen.
- daß es sich um Sperrhokz minderer Qualität handelt sehe man sofort;
- Es fiele auch gleich auf, daß die Abdeckplatte sehr dünn ist;
- Bei einfacher Auflage bliebe die unregelmäßige Kante der Gipskarton-/Fliesenstruktur Sichtbar
Daher brauchte es eine Lösung, mit der die Abdeckplatte die Gipskartonstruktur überdeckt. Es wird also eine ziemlich breite Kante benötigt.
ABDECKKANTE
Nach kurzem Überlegen, wie diese Vorderkante zu realisieren sei entschied ich mich für die selbe Kiste, auch um Farbunterschiede nach der Lackierung der Abdeckung zu vermeiden.
Ein Prolem stellt die Verbindung der Leiste so mit der Platte dar, daß die Sperrholzstruktur Unsichtbar bleibt. Eine 90° Grad Verbindung ist von daher ausgeschlossen.
Die Lösung könnte eine Verbindung mit Schrägen von 45° (durch Sägen oder Fräsen) sowohl der Kante der Leiste als auch der Platte sein. Sie erfordert jedoch eine perfekte Einstellung der Werkzeuge was bei nicht professionaler Ausstattung nicht leicht ist. Daher habe ich mich für eine Andere entschieden;
Zuerst habe ich mit der Säge eine Stufe in den Rand der Platte gesägt so daß nur die erste Lage stehen blieb. Ihre Breite ist gleich der Stärke der Tafel. Danach habe ich Leisten von der gewünschten Gesamtbreite angefertigt.
Danach wurden diese Leisten mit der Kante der Abdeckung verleimt und der Übergang mit einer leichten 45° Fase abgeschrägt.
ENDBEARBEITUNG
Nachdem die Randleisten verleimt waren wurden alle nicht perfekten Oberflächen und die Übergänge der einzelnen Teile verspachtelt und nach dem Trocknen mit feiner Körnung geschliffen.
Anschließend wurde alles 2 mal mit mahagonifarbener Imprägnierung, 1 mal mit porenschließender Grundierung und 2 mal mit Härter gestrichen.
Zur Verstärkung und Versteifung wurde dann noch die Unterseite mit Leisten verleimt, in deren Zwischenräume Teile der für die Schablone genutzten Schallschutplatte geklebt wurden.
LED LICHTSTREIFEN
Nach Fertigstellung der Abdeckung entschloss ich mich zu versuchen, ihr durch eine LED-Leiste an der hinteren Kante noch eine extra Note zu geben. Zuerst prüfte ich das Aussehen mit der Leiste auf der Abdeckung liegend, entschied mich aber für einen mit der Oberfläche planen Einbau.
Ich klebte einen Streifen Klebeband über den hinteren Rand der Abdeckung und markierte die Linie, an der ich sie um exakt die Breite der Aluschiene für die Aufnahme der LED-Leiste kürzte.
Das Klebeband hat zwei Funktionen:
- Es macht es einfacher die Schnittlinie zu ziehen und sie wird besser sichtbar
- Es schützt die lackierte Fläche vor Absplitterungen beim Sägen.
Den Streifen sägte ich entlang der aufgezeichneten Linie mit der Stichsäge und einem feinem Sägeblatt ab. Wegen der unhandlichen Form des Werkstücks zog ich diese der Kreissäge vor. Dank der vorhandenen Führung ergab sich auch so ein perfekt gerader Schnitt.
Nachem alles fertig war befestigte ich die Abdeckung mit ein wenig Silikon.